(Dieser Artikel stammt aus meiner Kolumne der NZZ am Sonntag)

Neben der willkommenen Erfrischung ist Schwimmen ein optimales Ganzkörpertrainingund der perfekte Outdoorsport im Sommer. Das Phänomenale am Wasser ist, dass wir uns nach dem Hineinsteigen leicht und schwebend fühlen. Wir haben nur noch einen Siebentel unse- res Gewichts zu tragen. Jedoch erfordert es mehr Anstrengung um vorwärtszukommen, da wir im Wasser einen 14-mal höheren Widerstand überwinden müssen als in der Luft.

Das erklärt, wieso Schwimmen für jede Altersgruppe geeignet ist. Die Gelenke werden geschont, gleichzeitig fordert der erhöhte Widerstand, dass jede Bewegung effizient und kraftvoll ausgeführt wird. Der Wasserwiderstand hat zusätzlich eine straffende Wirkung auf die Haut und wirkt im Prinzip wie eine Ganzkörpermassage.

Natürlich hat Schwimmen neben der Stärkung des Bewegungsapparates auch einen posi- tiven Effekt auf das Herz-Kreislauf-System. Durch den rhythmischen und regelmässigen Bewegungsablauf wird die Ausdauerfähigkeit generell erhöht, und unter anderem werden die Lungenfunktion und der Atemrhythmus verbessert. Die Venen werden kräftiger, was den Bluttransport zurück zum Herzen unterstützt. Schon ein Trainingsrhythmus von zweimal pro Woche 500 bis 1000 Metern kann einen positiven Einfluss auf Ihre Gesundheit haben und so zum Beispiel das Risiko vermindern, an Diabetes oder Arteriosklerose zu erkranken.

Aber bitte übertreiben Sie das Training nicht! Schwimmen Sie am Anfang lieber kurze Strecken als lange Bahnen, und legen Sie alle paar Minuten eine Pause ein. Denn viel wichtiger als Schnelligkeit und Dauer ist die Regelmässigkeit des Trainings. Die Entwicklung von Tempo und Ausdauer kommen mit der Zeit von alleine. Ich empfehle zudem, regelmässig zwischen den verschiedenen Schwimmstilen abzuwechseln, um möglichst alle Muskelgruppen zu beanspruchen.

 

 

Im Kraul werden vor allem die Arme gestärkt, während Rückenschwimmen für ein zusätzliches Bauchtraining sorgt.

Beim Brustschwimmen sind Arme und Beine gleichermassen gefordert. Wichtig ist beim Brustschwimmen, dass Sie den Kopf nicht dauernd aus dem Wasser recken, da dies Ihre Nackenmuskeln überstrapaziert. Bringen Sie deshalb bei der Vorwärtsbewegung der Arme den Kopf unter die Wasseroberfläche. Tragen Sie eine Schwimmbrille, so verlieren Sie die Hemmung vor dem Untertauchen und verhindern gerötete Augen.