Soll man im Winter draussen trainieren?

(Dieser Artikel stammt aus meiner Kolumne der NZZ am Sonntag)

Soll man im Winter draussen trainieren?

Beim Coaching oder in Vorträgen sage ich oft: «Ich möchte nicht, dass Sie Energie verschwenden, um Ihren inneren Schweinehund zu überwinden. Mein Ziel ist es, dass Ihr innerer Schweinehund an der Tür steht und Sie dazu auffordert, mit ihm spielen zu gehen.» In den Wintermonaten fällt es vielen Hobbysportlerinnen und Hobbysportlern schwer, die Trainingsroutine vom Sommer beizubehalten. Kürzere Tage, nasskaltes Wetter und garstige Temperaturen bieten Gelegenheit für Ausreden. Etwa: Bei kalten Temperaturen draussen zu joggen, ist nicht gut für die Lunge. Oder: Die Verletzungsgefahr ist zu gross. Die Verlockung, es sich auf dem Sofa mit einer Wolldecke gemütlich zu machen, steigt. Vier Fakten, die Sie dabei unterstützen, aus dem Winterblues-Modus in den Aktivitätsmodus zu wechseln:

 

1.

Den inneren Schweinehund als Motivator gewinnen: Wählen Sie Ihr persönliches «Warum». Was bewegt Sie dazu, auch in dieser Jahreszeit draussen zu trainieren? Zum Beispiel: «Ich habe sechs Kilo abgenommen, mein Ziel sind insgesamt zehn Kilo. Ich verfolge mein Ziel unabhängig von Witterungsbedingungen. Ich freue mich auf neue Erfahrungen und bin neugierig, wie sich diese anfühlen. Zudem stärke ich mit jedem Training mein Immunsystem und das Selbstbewusstsein.»

 

2.

Die richtige Ausrüstung: Hier kann sich eine Beratung in einem Fachgeschäft lohnen. Grundsätzlich sind Sie mit Laufschuhen für den Winter, Handschuhen, Kappe, kurzen Shirts und Langarmshirts, einer langen Jogginghose und einer Funktionslaufjacke gut für Outdoor-Trainings im Winter gerüstet.

 

3.

Die Bedingungen respektieren: Beachten Sie die Witterungsbedingungen, und passen Sie Laufstil, Laufroute oder Trainingsplan den Umständen an. So können Sie das Verletzungsrisiko minimieren.

 

4.

Outdoor-Training bei Kälte schadet der Lunge nicht: Das Brennen der Atemwege ist darauf zurückzuführen, dass wir uns zu wenig an der frischen Luft aufhalten und die Kälte nicht gewohnt sind. Passen Sie deshalb die anfängliche Dauer Ihrer Trainingseinheiten den Temperaturen an, und steigern Sie den Umfang schrittweise, damit sich Ihre Lunge den neuen Bedingungen anpassen kann.

 

 

 

 

Verstehen Sie mich nicht falsch, es spricht absolut nichts gegen gemütliche Stunden auf dem Sofa. Und nach einer Out-door-Sporteinheit werden Sie diese umso mehr geniessen.

 

 

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