Typische Irrtümer rund ums Work-out

(Dieser Artikel stammt aus meiner Kolumne der NZZ am Sonntag)

Immer wieder werde ich im Zusammenhang mit Krafttraining mit denselben Fehlmeinungen konfrontiert. Diese scheinen sich hartnäckig in den Köpfen zu halten. Deshalb hier die drei gängigsten Irrtümer:

1 – Fett wird isoliert abgebaut

«Sie wollen Bauchfett verlieren? Machen Sie ein paar Sit-ups!» Derartige Tipps liesst man immer wieder. So funktioniert es leider nicht, überhaupt nicht. Sit-ups führen sehr wohl zu star- ken Bauchmuskeln, aber dadurch allein baut man kein Fett in dieser Körperregion ab. Fettabbau kann nur in allen Körperregionen zugleich erreicht werden – aber nur dann, wenn Sie mehr Kalorien verbrennen, als Sie zu sich nehmen.

Der Kalorienverbrauch ist am effektivsten beim Muskelaufbau. Tatsächlich kann durch das Training von Schultern und Oberschenkeln, bedingt durch grössere Muskelgruppen, genauso viel oder gar mehr Fett am Bauch (und am restlichen Körper) abgebaut werden wie durch Sit-ups. Also, wie reduzieren wir die Rettungsringe, straffen einen schlaffen Po oder stählen einen weichen Bauch? Essen Sie gesund und bauen Sie Muskeln durch Krafttraining auf. Die Menge an Fett, die in jeder einzelnen Körperregion abgebaut wird, ist dem Körper überlassen.

 

 

 

2 – Fett wird in Muskeln umgewandelt

Fettzellen und Muskeln haben komplett unterschiedliche und voneinander getrennte Funktionen. Das eine wird sich nie in das andere verwandeln. Es gibt keine magische Umwandlung von Muskeln zu Fett und umgekehrt, nur einen Abbau an Muskelmasse und eine Zunahme an Körperfett beziehungsweise eine Zunahme an Muskelmasse und einen Abbau an Körperfett.

 

 

3 – Je mehr, desto besser

Belastung und Erholung bilden eine Trainingseinheit. Die Regenerationszeit nach einem Krafttraining liegt bei Fortgeschrittenen je nach Intensität bei 24 bis 48 Stunden. Wenn Sie dreimal pro Woche Kraft trainieren, sollten Sie dies zum Beispiel am Montag, Mittwoch und Freitag tun. Möchten Sie mehr Zeit in Ihr Fitnesstraining investieren, so können Sie beispielsweise am Dienstag, Donnerstag und Samstag noch ein Grundlagenausdauertraining einplanen oder Ihr Krafttraining in verschiedene Muskelgruppen pro Training splitten.

 

Trainieren Sie abwechslungsreich, und machen Sie es sich nicht unnötig schwerer, indem Sie an Irrtümer glauben. Legen Sie lieber ohne zu zögern los. Viel Spass!

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