(Dieser Artikel stammt aus meiner Kolumne der NZZ am Sonntag)
Hobbysportler klagen oft, dass sie in beruflich oder privat anstrengenden Wochen keine Zeit fürs Training finden. Deshalb legen viele nach einer regelmässigen Trainingsphase immer wieder eine längere Trainingspause ein. Sie möchten dann von mir wissen, wie sie damit umgehen sollen. Und wie man nach einer längeren Pause und auf einem tieferen Ausgangsniveau wieder ohne Frust ins Training startet.
Die Frage, die sich mir stellt: Was wollen Sie mit Ihrem Training erreichen? In meinem Buch «Der Powereffekt» habe ich versucht, Antworten auf diese Frage zu finden. Und Lösungsansätze für das Problem, dass viele Menschen immer wieder bevorzugen, auf der «Wenn ich Zeit finde»-Insel Ferien zu machen, anstatt die Verantwortung für ihre Situation zu übernehmen.
Das Buch: Der Powereffekt, kann (mit dem Vermerk: LinkedIn) zum Vorzugspreis von CHF 20.00 erworben werden!
Überlegen Sie einen Moment: Trainieren Sie hauptsächlich, weil Sie fit aussehen und in der Gesellschaft diesem Bild entsprechen möchten? Dann sind Sie extrinsisch motiviert. Trainieren Sie, weil Sie Ihre persönliche Fitness- und Lebensqualität hochhalten wollen? Dann haben Sie eine intrinsische Motivation. Extrinsisch Motivierte neigen eher zu Motivationseinbrüchen. Im Speziellen dann, wenn der Trainingserfolg nicht so schnell eintrifft wie erhofft. Es ist für sie somit einfacher, den gesellschaftlichen und selbstauferlegten Druck auszuhalten, wenn sie die Ausrede vorschieben, sie hätten im Moment einfach keine Zeit. Das ständige On und Off ihrer Trainingsphasen frustriert sie zunehmend und ist nicht zielführend.
Ich hoffe, Sie haben eine starke intrinsische Motivation für Ihr Training! Somit sollte Ihnen bewusst sein, dass Ihr persönliches Training gerade in hektischen Zeiten der beste Ausgleich ist. Sei es, um Stress abzubauen oder den Kopf durchzulüften.
Wichtig ist, dass Sie in diesen Phasen gut auf die Signale Ihres Körpers achten. Ist heute wirklich ein 45-minütiges Work-out angebracht, oder bringt ein 15-minütiges Rücken- und Stretchingprogramm mehr? In hektischen Zeiten ein Training durchzuziehen, als wären Sie ein Roboter, ist oft kontraproduktiv.
Meine Empfehlung lautet: Reduzieren Sie den Aufwand während der stressigen Lebensphasen so, dass Sie allen Bedürfnissen, die Ihnen wichtig sind, gerecht werden. Wenn Sie 15 Minuten pro Tag investieren – keine Ausrede, die werden Sie auch in hektischen Zeiten finden –, dann können Sie Ihre Form länger erhalten, und der Wiedereinstieg in die normale Trainingsroutine wird ein Klacks.