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  1. Vor lauter Zeitsparen keine Zeit mehr?

     

    Hast du vor lauter Zeitsparen keine Zeit mehr? In einer Welt, in der wir uns durch Updates, Warteschleifen und Alltagshektik jonglieren, rennen wir beständig der Zeit hinterher.

     

    Ein faszinierendes Paradoxon:
    Die Industrialisierung brachte uns durch die Revolutionen 3.0 ein Leben, in dem wir Kalorien sparen. Aber jetzt, in der Revolution 4.0, die darauf abzielt, Zeit zu sparen, scheinen wir paradoxerweise mehr denn je unter Zeitdruck zu stehen. Aber was, wenn wir lernen, Wartezeiten als Chancen zu sehen, um unser Bewusstsein zu schärfen?

     

    Hier sind drei Ansätze, wie wir unsere Wartepausen effektiv nutzen können:

    Meditation statt Reels:
    Nutze Social-Media-Pausen für kurze Meditationen. Ein paar Minuten des Innehaltens können helfen, Gedanken zu ordnen und frische Energie zu tanken.

    Lernen im Wartemodus:
    Mobiles Lernen in kurzen Wartezeiten kann Wunder bewirken. Tauche in Podcasts, E-Books oder kurze Lernmodule ein, um neues Wissen zu erlangen.

    Achtsamkeit im Alltag:
    Statt ungeduldig auf Deadlines zu warten, nutze die Zeit, um den Moment bewusst zu erleben. Einfache Achtsamkeitsübungen können helfen, im Hier und Jetzt zu verweilen.

     

    Die industrielle Revolution 4.0 mag uns zwar effizientere Technologien bringen, aber letztendlich liegt es an dir, wie du mit der gewonnenen Zeit umgehst. Lässt du dich von der Hektik mitreissen oder nutzt du die Zeit, um nicht nur produktiver, sondern auch erfüllter zu leben?

     

     

  2. In der Vergangenheit gefangen

     

    Er fühlte sich, als ob er sein ganzes Leben lang in den Ketten seiner Vergangenheit gefangen wäre.

     

    Neulich teilte ein Kunde eine persönliche Geschichte, die mich sehr berührte. Er offenbarte, wie eine schmerzhafte Erfahrung aus seiner Vergangenheit ihn immer noch fest im Griff hatte. Ich erzählte ihm von meinen eigenen Kämpfen mit den Dämonen der Vergangenheit und wie ich mich vor eine wichtige Entscheidung gestellt sah:

    DER ERSTE WEG WAR,
    diese Erfahrung als Ausrede zu benutzen und in der Opferrolle zu verharren.

    DER ZWEITE WEG WAR
    der des Lernens und des Wachsens.

     

    Nach meiner Erfahrung heilte die Verletzung, sobald ich den Mut aufbringen konnte, mich der Situation zu stellen.

     

    Als ich damit begann, aktiv für mein eigenes Wohlbefinden Verantwortung zu übernehmen, lösten sich die Knoten in mir allmählich auf.
    Mein Selbstwertgefühl konnte sich erneut entwickeln..

     

    Es ist nie zu spät, die Kontrolle über sein Leben zurückzugewinnen.

     

    Drei praktische Schritte können den Unterschied machen:

    EHRLICHE SELBSTREFLEXION,
    wie sieht die Situation aus, wenn ich mir und anderen mit Respekt begegne?

    ENTSCHLOSSENHEIT UND MUT,
    die nächste Gelegenheit als Chance zu ergreifen, eine neue Verhaltensweise auszuprobieren.

    SELBSTVERANTWORTUNG
    ist ein machtvolles Instrument, wenn wir bereit sind, immer wieder aus diesen neuen Erfahrungen zu lernen.

     

    Deine Vergangenheit definiert nicht deine Zukunft.

    Täglich eröffnet sich die Gelegenheit, die Fesseln zu lösen und sich für ein Leben zu entscheiden, das von persönlicher Entwicklung, Entfaltung und nachhaltiger Transformation geprägt ist.

     

  3. Du bist, was du isst

     

    „Du bist, was du isst.” Dass diese alte Weisheit etwas Wahres hat, habe ich kürzlich am eigenen Leib erfahren und die Ursachen beleuchtet.

     

    Ich habe in einer stressigen Lebensphase und vor lauter “wichtigen Aufgaben” meine Ernährung auf Sandwiches, Süssigkeiten für den schnellen Energieschub und Kaffee, um wach zu bleiben umgestellt. Ja, Wasser gepredigt und Wein getrunken.

    Die Folgen: rasanter Gewichtsverlust, Gereiztheit und ein ungesunder Ausdruck.

    “Du siehst eingefallen, nicht gut aus.” Das wurde mir von ein paar besorgten Vertrauenspersonen schon nach drei Wochen mitgeteilt.

    Für mich war das eine kurze, bewusste, intensive Phase.
    Ich war aber dennoch überrascht, welche Folgen diese auf meinen emotionalen und körperlichen Zustand hatte.

    Aber wie beeinflusst das, was wir essen, wirklich unsere Stimmung?

    Forschung zeigt, dass unsere Ernährung einen erheblichen Einfluss auf unser emotionales Wohlbefinden hat, insbesondere auf unseren Hippocampus – jener gebogene Teil unseres Gehirns, der unsere Emotionen steuert.

     

    Beeindruckend: Die Umstellung auf eine mediterrane Ernährung kann das Risiko von Depressionen um 30 % reduzieren!

    Hier sind einige Tipps, die nachhaltig stimmungsaufhellend wirken:

    Viel Gemüse und Obst:
    Füge bei jeder Mahlzeit eine Portion Gemüse oder Obst hinzu, um deinen Körper mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen.

    Vollkornprodukte:
    Ersetze Weissmehlprodukte durch Vollkornvarianten wie Brot, Nudeln und Reis, um deinen Blutzuckerspiegel stabil zu halten.

    Hülsenfrüchte:
    Bohnen, Linsen und Kichererbsen sind reich an pflanzlichem Eiweiss und Ballaststoffen – eine gesunde Wahl.

    Gesunde Fette:
    Natives Olivenöl, Nüsse und Samen sind gut für Herz und Gehirn – eine Win-win-Situation.

    Frischer Fisch:
    Lachs und Makrele sind voller Omega-3-Fettsäuren, die deinem Gehirn guttun.

    Wasser trinken:
    Halte deinen Körper und dein Gehirn mit ausreichend Flüssigkeit hydriert.

    Gesunde Snacks:
    Ersetze ungesunde Snacks durch Nüsse, Joghurt oder Gemüsesticks mit Hummus.

     

    Fazit: Unser Wohlbefinden liegt in unseren Händen, je hektischer der Alltag, umso besser sollten wir uns um uns kümmern.

     

    Also lasst uns diesen November etwas Licht ins Dunkel bringen, gute Musik auflegen, bewusst essen und den Blues wegschütteln!

     

  4. Je kürzer man schläft, desto kürzer lebt man.

     

    Je kürzer man schläft, desto kürzer lebt man.
    Wie eine Stunde geschenkte Winterzeit sich positiv auf unsere Gesundheit auswirken kann und wie die Umstellung auf Sommerzeit unseren Körper stresst.

     

    Früher galt für mich “Schlaf ist neben Mindset, Atmung, Ernährung und Sport die fünfte Säule einer guten Gesundheit.”

    Doch mittlerweile bin ich zu einer neuen Erkenntnis gelangt:
    Schlaf ist nicht nur eine starke Säule, sondern das Fundament, auf dem die anderen vier Bastionen der Gesundheit ruhen.

    Wenn die Basis des Schlafes fehlt oder nur geringfügig geschwächt ist, leiden Konzentration, Atemrhythmus und die Effektivität einer gesunden Ernährung und Sport. Alarmierende Studien belegen, dass zu wenig Schlaf mit schwerwiegenden Gesundheitsproblemen in Verbindung steht.
    Herzkrankheiten, Fettleibigkeit, Demenz, Diabetes und Krebs – sie alle hängen nachweislich mit Schlafmangel zusammen. Je kürzer man schläft, desto kürzer lebt man.

     

    Die Umstellung auf Sommerzeit ist eine Art “globales Experiment” die den Zusammenhang zwischen Schlaf und der Herz-Kreislauf-Gesundheit eindrucksvoll verdeutlicht.

     

    Schlafforscher, wie Matthew Walker, haben Millionen von täglichen Krankenhausaufzeichnungen überprüft und konnten belegen, dass in jener Nacht pro Jahr, wenn wir unsere Uhren umstellen und eine Stunde Schlaf verlieren, die Zahl der Herzinfarkte am Folgetag alarmierend steigt. Im Herbst, wenn wir eine Stunde länger schlafen dürfen, sinken die Herzinfarktraten – ein erstaunlicher Zusammenhang.

     

    Ein ähnliches Bild zeigte sich den Forschern auch bei der Auswertung der Unfallstatistik im Strassenverkehr, was belegt, dass unser Gehirn auf kleinste Schlafstörungen sensibel reagiert. Ich selbst habe die Bedeutung des Schlafes in den letzten Jahren neu erkannt. Ausreichender Schlaf bildet das Fundament meiner geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit, beeinflusst, mein Selbstwertgefühl, meine Entscheidungen, und somit meinen Gefühlszustand und meine Gesundheit.

     

    Schon eine Stunde länger schlafen, kann einen erheblichen Unterschied machen.

     

    Ich lade Dich dazu ein, die bevorstehende Umstellung auf die Winterzeit zu nutzen, um den persönlichen Mehrwert einer Stunde mehr Schlaf für Dich zu erleben und zu erkennen. Wie Immanuel Kant sagte: “Drei Dinge helfen, die Mühseligkeiten des Lebens zu tragen: Die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen.”

     

  5. Viele von uns streben nach dem Bilderbuchleben

     

    Viele von uns streben nach dem Bilderbuchleben – eine Vorzeigefamilie, eine beeindruckende Villa, luxuriöse Urlaube. Doch, wie ein bemerkenswertes Gespräch mit einem Top-Manager kürzlich zeigte, kann selbst der glänzendste Erfolg innere Unvollkommenheit und Druck verbergen.

     

    Warum investieren wir oft so viel Zeit und Energie in Bildung, Karriere, und das Streben nach dem perfekten Körper, während unsere innere Welt vernachlässigt bleibt?

    Ein tibetisches Sprichwort sagt:
    «Das Glück ausserhalb von uns zu suchen, gleicht dem Warten auf Sonnenschein in einer nach Norden gerichteten Höhle.»

     

    Hier sind fünf praktische Schritte, um deine innere Welt zu pflegen und dein Wohlbefinden zu steigern:

     

    MEDITATION UND ACHTSAMKEIT:
    Nimm dir täglich Zeit für Meditation oder Achtsamkeitsübungen. Finde Frieden im gegenwärtigen Moment und lass Stress los.

    DIGITALE AUSZEIT:
    Plane Pausen von digitalen Geräten, um echte Gespräche zu führen und im Hier und Jetzt zu leben.

    NATURERLEBNIS:
    Verbringe Zeit in der Natur, spaziere im Wald oder am Strand, um Stress abzubauen und die Gedanken zu klären.

    TAGEBUCH FÜHREN:
    Halte Gedanken und Gefühle in einem Tagebuch fest. Schreiben kann therapeutisch wirken und deine innere Welt erhellen.

    SELBSTREFLEXION:
    Nimm dir Zeit für Selbstreflexion. Frage dich nach deinen Zielen, Werten und dem, was dich wirklich glücklich macht.

     

    Genau wie beim Fitnesstraining wird auch hier Übung den Unterschied machen.

    Je häufiger du dich diesen Praktiken widmest, desto stärker wird ihr Einfluss auf dein inneres Gleichgewicht und Wohlbefinden.

    Denke daran:
    Jede Minute, die du in dich selbst investierst, ist eine Investition in dein erfülltes Leben.

     

  6. Du machst das jedes Mal falsch!

     

    Du machst das jedes Mal falsch!
    Hast du dich jemals gefragt, warum dein Feedback manchmal nicht so gut ankommt, wie du es dir vorgestellt hast?

     

    Ein Kunde von mir klagte, dass er immer wieder aneckt, wenn er seinem Team Feedback geben will. Obwohl er nur das Beste für sein Team will. Zusammen haben wir Lösungsansätze erarbeitet, getestet und weiterentwickelt. Innerhalb kurzer Zeit wurde das vormals ungeliebte Feedback zu einem willkommenen Teil der Arbeit.

     

    Im Folgenden findest du eine Zusammenfassung der gemeinsam erarbeiteten Lösungsansätze:

    KLARE ZIELSETZUNG:
    Bevor ich spreche, frage ich mich selbst, ob mein Feedback darauf abzielt, zu verbessern oder zu kritisieren. Ein klarer Fokus schafft Klarheit.

    SPEZIFITÄT:
    Ich äussere mich präzise. Anstatt zu sagen, “Das war nicht gut genug”, bringe ich konkrete Beispiele.

    POSITIVES FEEDBACK:
    Ich beginne mit dem, was gut läuft. Ich will das Vertrauen nicht schwächen und eine offene Atmosphäre aufbauen.

    SCHULDZUWEISUNG VERMEIDEN:
    Ich nutze “Ich”-Aussagen. “Ich habe bemerkt, dass…” das klingt weniger beschuldigend als “Du machst immer…”

    AKTIV ZUHÖREN:
    Ich lasse auch den Mitarbeiter sprechen. Aktives Zuhören ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Botschaft verstanden und eine Lösung gefunden wird.

    KONSTRUKTIVE VORSCHLÄGE EINBRINGEN:
    Anstatt nur Probleme aufzuzeigen, bringe ich Lösungen in das Gespräch ein. Gemeinsam an Lösungen zu arbeiten, fördert die Zusammenarbeit.

    REGELMÄSSIGKEIT:
    Ich mache es zu einer Routine, nicht zu einem Ereignis. Feedback ermöglicht eine ständige Weiterentwicklung von allen Beteiligten.

    VERTRAULICHKEIT:
    Ich schaffe einen sicheren Raum, eine angenehme Umgebung für das Gespräch.

    EMPATHIE:
    Ich versetze mich in die Lage des Mitarbeiters. Empathie hilft, eine positive Beziehung aufrechtzuerhalten und schafft die Basis für ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis.

    CONTROLLING:
    Feedback ist kein einmaliges Ereignis. Ich überprüfe die Fortschritte und ob weitere Unterstützung benötigt wird.

    Aus eigener Erfahrung ist ein ehrliches und konstruktives Feedback mehr als eine angewandte Technik. Richtig platziert, dient es der Potenzialentfaltung von allen Beteiligten. Es baut Vertrauen auf, fördert ein konstruktives Arbeitsklima und erhöht die Produktivität.

    Wichtig war für mich die Erkenntnis, dass auch ich als Führungskraft regelmässiges Feedback brauche! Es hilft mir zu wachsen, auf der Spur meiner Vision zu bleiben und befähigt mich, mein Team besser zu unterstützen. Wie sorgst du dafür, dass du kontinuierlich ehrliches Feedback bekommst?

     

  7. Der Weg ins Unbekannte

     

    Ihr Weg ins Unbekannte war von finanziellen Risiken, rechtlichen Hindernissen und einer Fülle von Unsicherheiten geprägt.

     

    Kürzlich hatte ich ein inspirierendes Gespräch mit einer erfolgreichen Unternehmerin, die mutig in einer ihr unbekannten Branche ein neues Unternehmen aufbaute. Die Lehren über Disziplin, die ich aus diesem bereichernden Austausch gezogen habe, können in drei wesentlichen Erkenntnissen zusammengefasst werden:

    VERLASSE DEINE KOMFORTZONE:
    Disziplin ist der Brückenschlag zwischen einer Vision und ihrer Verwirklichung.

    In unseren vertrauten vier Wänden fühlen wir uns sicher und geborgen. Doch wahres Wachstum beginnt ausserhalb dieser Komfortzone.
    Es erfordert Mut, Entschlossenheit und die Bereitschaft, Veränderungen anzunehmen.

    NIMM DEINE WAHREN BEDÜRFNISSE ERNST:
    Disziplin bedeutet, die Entscheidung zu treffen zwischen dem, was wir jetzt tun und dem, was wir uns am meisten wünschen.

    Persönliches Wachstum beginnt damit, unsere eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Ziele ernst zu nehmen.
    Wir sollten sensibel hinterfragen, warum wir bestimmte Dinge wollen und unseren wahren Beweggrund verstehen. Handelt es sich bei der Vision um eine Herzensangelegenheit, ist es “einfacher” die erforderliche Disziplin, Willenskraft und Stärke aufzubringen, um diese Vision in die Tat umzusetzen.

    LENKE DEINE ENERGIE:
    Disziplin ist das Krafttraining für die Seele.

     

     

    Das wahre Training beginnt, wenn Ermüdung und das Zittern einsetzen. Jede Sekunde, die wir dann noch überwinden, stärkt unsere Willenskraft, unser Selbstvertrauen und setzt Energie frei. Diese Energie bildet die Grundvoraussetzung, um im Leben etwas zu erschaffen, sei es für unsere Fitness, unsere Familie oder unser Unternehmen. Ihre Kraft hängt massgeblich von unseren Gedanken und unserem Fokus ab.

    Die Fähigkeit, trotz der Beeinflussung von äusseren Umständen in dem von uns gewünschten Gemütszustand zu bleiben und den Fokus zu behalten, ist entscheidend, um dieser Energie die nötige Power zu verleihen.

    Für all jene, die bereit sind, die Komfortzone zu verlassen und ihre Visionen in Taten umzusetzen, sende ich eine grosse Portion Mut und Zuversicht. Euer Wissen wird durch Handeln zum Leben erweckt, und ihr werdet mit wertvollen Erfahrungen, persönlichem Wachstum und Zufriedenheit belohnt.

     

  8. Ich war so gestresst

     

    “Ich war so gestresst, dass ich dachte, es geht jetzt dann gleich nicht mehr!”
    Wie ein Brief vom Sterbebett die Sichtweise auf das Leben verändern kann.

     

    “Meistens bin ich abgehauen und habe gekündigt, da ich dem Druck nicht mehr gewachsen war”, erzählte mir ein Klient.
    Immer wieder dasselbe Muster. Anfänglich machte der Job immer Spass und er spürte, dass er besser war als die anderen und weniger bis gar keine Fehler machte. Dann wurde der Druck aber wieder unerträglich und er kündigte. Meistens hatte er zwischen den Jobs 2 Monate, in denen er sich erholte, um dann wieder in dieselbe Mühle zu gelangen.

     

    Irgendwann glaubte er “Mensch sein läuft so. Das ist das Leben.”

     

    Eine Ausnahmesituation brachte ihn dazu, aus diesem Muster auszubrechen. Und zwar als er seinem kranken Vater einen Dankesbrief geschrieben hat. Sein Vater beantwortete den Brief unter anderem mit den Worten “Bleib wie du bist”. Zuerst konnte mein Klient mit diesem Rat nichts anfangen, sah er sich doch selber als Versager, der unfähig war, den Belastungen des Lebens standzuhalten. Erst als er sich fragte, was sein Vater wohl empfand, als er seinen Brief gelesen hat, wurde ihm klar, dass dieser mehr in ihm sah, als er selbst.

     

     

    Sein Vater sah die Persönlichkeit, welche mein Klient eigentlich so gerne sein wollte. Ein Mensch, der viel mehr ist als eine gute Position, ein gutes Gehalt und eine Karriere. Diese Einsicht offenbarte meinem Klienten einen neuen, ganz persönlichen Lebenssinn. Ein intaktes soziales Umfeld zu haben und das Wort Familie erlangte für ihn schlagartig eine ganz neue und viel stärkere Bedeutung. Mich hat seine Erkenntnis bewegt und inspiriert.

    Mir wurde einmal mehr bewusst, dass Stress und negative Gedanken uns blind machen und unsere Entwicklung erheblich einschränken – indem wir uns selbst limitieren, oder gar für andere aufopfern.

    Es lohnt sich durchaus, ab und zu innezuhalten und zu hinterfragen:
    Wie sieht es in mir drin aus? Sind es wirklich die mir wichtigen Ziele, die ich verfolge? Und bringen die Dinge, welche ich tue, mich diesen Zielen näher? Sich im Strudel des Lebens ab und zu im Hamsterrad zu verirren, ist keine Schande. Wichtig erscheint mir, achtsam zu bleiben und bei Bedarf eine, den persönlichen Bedürfnissen entsprechende, Kurskorrektur durchzuführen.

     

  9. “Therapie klingt irgendwie krank.”

     

    “Therapie klingt irgendwie krank. Höchste Zeit, auf ein Coaching zu wechseln!” Dies der Titel einer NZZ Kolumne von vorletzter Woche.

     

    Als ehemaliger Kolumnist der NZZ Neue Zürcher Zeitung hat mich diese Kolumne überrascht. Ich liebe Satire, schätze den offenen Diskurs und freue mich immer, verschiedene Meinungen zu hören. Doch in diesem Kontext scheint es mir notwendig, Dinge klarzustellen. Mir ist bewusst, dass die Bezeichnung “Coach” weitläufig ist. Und ja, es gibt sicherlich “bla bla” Coaches, die kurzfristige Profite suchen.

     

    Ich kenne viele Coaches, die ihre Tätigkeit verantwortungsvoll, ernsthaft und professionell ausführen. Diese sollten nicht mit den weniger gut Intentionierten über einen Kamm geschoren werden.

     

    Coaching spielt nicht mit der Zukunft eines Menschen! Sondern mit der Absicht, dem Coachee Werkzeuge an die Hand zu geben, die ihm neue Sichtweisen ermöglichen, um seine Zukunft positiv zu gestalten. Es handelt sich um ein ziel- und lösungsorientiertes Gespräch auf Augenhöhe. Es ist massgeschneidert, unterstützend, vertraulich und legt grossen Wert auf die Eigenverantwortlichkeit des Klienten.

     

     

    Ein Coach ist kein Heiliger. Kein Guru und schon gar nicht eine Person, die von sich behauptet, zu wissen, wie andere ihr Leben zu führen haben. Sondern ein Mensch, der bereit ist, jeden Tag Neues dazuzulernen und diese Erfahrungen auszutauschen – mit der Intention, im besten Fall jemandem mit seinen Erfahrungen neue Horizonte zu eröffnen. Wir haben alle das Rüstzeug, gute Coaches zu sein und mit unserer Lebenserfahrung und unserem gesunden Menschenverstand etwas Positives zu bewirken.

    Wenn du also anderen Menschen aufgrund von deinen Erfahrungen neue Blickwinkel erschliessen kannst, dann tue es.

    Erinnere dich daran, wie wertvoll es ist, zuzuhören, deine Erfahrungen zu teilen und dich nicht von anderen Meinungen beirren zu lassen. Du hast eine einzigartige Perspektive!

     

  10. Hätte man ihr einfach nur zugehört, wäre vieles anders verlaufen.

     

    Vorletzten Samstag durfte ich ein einmaliges Privatkonzert von Zian erleben. In einem Garten, mit einem Elektropiano und seiner Stimme, nahm er uns mit auf eine Reise durch seine musikalischen Geschichten. Jedes Lied erzählte eine eigene, bewegende Story.

     

    Eine Geschichte handelte von seiner Mutter. Die, als er noch jung war, das erste Mal in eine psychiatrische Klinik eingewiesen wurde, weil ihr die heutige Welt zu viel war. Sein Vater hatte parallel den Weg der Stille und Distanz gewählt.

    Zians Botschaft war:
    Was seine Mutter damals gebraucht hätte, war jemand, der ihr aufmerksam zugehört hätte – und diese Fähigkeit des Zuhörens hat auch heute nach wie vor eine hohe Relevanz.

    Mit dieser Aussage hat er mich abgeholt. Denn auch ich bemerke immer wieder, dass viele Menschen die Wichtigkeit des aktiven und vorurteilsfreien Zuhörens unterschätzen – und welche immense Kraft davon ausgeht.

     

    JEDES GESPRÄCH IST EINMALIG.

     

     

     

    Aktives Zuhören stellt keine grosse Herausforderung dar, wenn man die folgenden Punkte berücksichtigt:
    Aktives Zuhören beschränkt sich nicht nur auf das Aufnehmen der Worte einer anderen Person. Es erfordert, dass wir uns mit Neugier und Interesse auf das Gespräch einlassen.

     

    Dass wir Empathie zeigen, Augenkontakt halten, dem Gesprächspartner die volle Aufmerksamkeit schenken und Unterbrechungen vermeiden. Es beinhaltet die Präsenz im Moment, das Zurückhalten von Ratschlägen, es sei denn, diese werden ausdrücklich gewünscht. Durch Rückfragen stellt man sicher, dass das Gesagte korrekt verstanden wurde. Genau dies schafft eine tiefere Verbindung und eine Korrespondenz auf Augenhöhe.

    Die Geschichte von Zian hat mich tief berührt. Ich bin überzeugt, dass wir als Gesellschaft eine immense Chance hätten, uns besser zu verstehen, wenn wir uns kollektiv die Zeit nehmen würden, einander wahrhaftig zuzuhören.

    Wann hast du das letzte Mal einfach zugehört?