Hätte man ihr einfach nur zugehört, wäre vieles anders verlaufen.

 

Vorletzten Samstag durfte ich ein einmaliges Privatkonzert von Zian erleben. In einem Garten, mit einem Elektropiano und seiner Stimme, nahm er uns mit auf eine Reise durch seine musikalischen Geschichten. Jedes Lied erzählte eine eigene, bewegende Story.

 

Eine Geschichte handelte von seiner Mutter. Die, als er noch jung war, das erste Mal in eine psychiatrische Klinik eingewiesen wurde, weil ihr die heutige Welt zu viel war. Sein Vater hatte parallel den Weg der Stille und Distanz gewählt.

Zians Botschaft war:
Was seine Mutter damals gebraucht hätte, war jemand, der ihr aufmerksam zugehört hätte – und diese Fähigkeit des Zuhörens hat auch heute nach wie vor eine hohe Relevanz.

Mit dieser Aussage hat er mich abgeholt. Denn auch ich bemerke immer wieder, dass viele Menschen die Wichtigkeit des aktiven und vorurteilsfreien Zuhörens unterschätzen – und welche immense Kraft davon ausgeht.

 

JEDES GESPRÄCH IST EINMALIG.

 

 

 

Aktives Zuhören stellt keine grosse Herausforderung dar, wenn man die folgenden Punkte berücksichtigt:
Aktives Zuhören beschränkt sich nicht nur auf das Aufnehmen der Worte einer anderen Person. Es erfordert, dass wir uns mit Neugier und Interesse auf das Gespräch einlassen.

 

Dass wir Empathie zeigen, Augenkontakt halten, dem Gesprächspartner die volle Aufmerksamkeit schenken und Unterbrechungen vermeiden. Es beinhaltet die Präsenz im Moment, das Zurückhalten von Ratschlägen, es sei denn, diese werden ausdrücklich gewünscht. Durch Rückfragen stellt man sicher, dass das Gesagte korrekt verstanden wurde. Genau dies schafft eine tiefere Verbindung und eine Korrespondenz auf Augenhöhe.

Die Geschichte von Zian hat mich tief berührt. Ich bin überzeugt, dass wir als Gesellschaft eine immense Chance hätten, uns besser zu verstehen, wenn wir uns kollektiv die Zeit nehmen würden, einander wahrhaftig zuzuhören.

Wann hast du das letzte Mal einfach zugehört?

 

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