“Therapie klingt irgendwie krank. Höchste Zeit, auf ein Coaching zu wechseln!” Dies der Titel einer NZZ Kolumne von vorletzter Woche.
Als ehemaliger Kolumnist der NZZ Neue Zürcher Zeitung hat mich diese Kolumne überrascht. Ich liebe Satire, schätze den offenen Diskurs und freue mich immer, verschiedene Meinungen zu hören. Doch in diesem Kontext scheint es mir notwendig, Dinge klarzustellen. Mir ist bewusst, dass die Bezeichnung “Coach” weitläufig ist. Und ja, es gibt sicherlich “bla bla” Coaches, die kurzfristige Profite suchen.
Ich kenne viele Coaches, die ihre Tätigkeit verantwortungsvoll, ernsthaft und professionell ausführen. Diese sollten nicht mit den weniger gut Intentionierten über einen Kamm geschoren werden.
Coaching spielt nicht mit der Zukunft eines Menschen! Sondern mit der Absicht, dem Coachee Werkzeuge an die Hand zu geben, die ihm neue Sichtweisen ermöglichen, um seine Zukunft positiv zu gestalten. Es handelt sich um ein ziel- und lösungsorientiertes Gespräch auf Augenhöhe. Es ist massgeschneidert, unterstützend, vertraulich und legt grossen Wert auf die Eigenverantwortlichkeit des Klienten.
Ein Coach ist kein Heiliger. Kein Guru und schon gar nicht eine Person, die von sich behauptet, zu wissen, wie andere ihr Leben zu führen haben. Sondern ein Mensch, der bereit ist, jeden Tag Neues dazuzulernen und diese Erfahrungen auszutauschen – mit der Intention, im besten Fall jemandem mit seinen Erfahrungen neue Horizonte zu eröffnen. Wir haben alle das Rüstzeug, gute Coaches zu sein und mit unserer Lebenserfahrung und unserem gesunden Menschenverstand etwas Positives zu bewirken.
Wenn du also anderen Menschen aufgrund von deinen Erfahrungen neue Blickwinkel erschliessen kannst, dann tue es.
Erinnere dich daran, wie wertvoll es ist, zuzuhören, deine Erfahrungen zu teilen und dich nicht von anderen Meinungen beirren zu lassen. Du hast eine einzigartige Perspektive!